11.10.2014

 

Katastrophale Schiedsrichterleistung

entscheidet Derby  - 0:3 gegen Biesdorf

 

Spieler: Julian, Elias, Florian, Dennis S., Andreas, Ivan, Marco, Silvio, Fabian, Jeremy, Anton, Alexander, Kevin L.

 

Samstagnachmittag, Derbyzeit in Marzahn. Zu Gast waren die Fortunen aus Biesdorf und ein Schiedsrichter des FC Nordost, der dieses Spiel fast im Alleingang entscheiden sollte. Doch dazu später mehr, am Anfang waren wir noch zuversichtlich, dass wir heute ein spannendes Spiel sehen würden. Gegen Mahlsdorf lief zwar nicht alles zusammen und auch heute standen die Vorzeichen nicht so gut - unsere Kranken- und Verletztenliste ist dermaßen lang, dass wir diesmal sogar nur zwei Auswechsler stellen konnten - , doch wir wollten trotzdem den Gästen den Zahn ziehen, bei denen einige Spieler vor dem Spiel schon von einem zweistelligen Sieg geträumt haben.

Los ging es also und erneut lief Andreas als Außenverteidiger auf, vorn spielten wir diesmal mit zwei Stürmern. Anfangs kam Biesdorf etwas besser ins Spiel als wir, so war denn auch die erste Chance auf ihrer Seite, als wir den Spieler mit Ball am Fuß nicht richtig angriffen, dieser den Abschluss suchte, die Kugel jedoch dann doch 1 -2 Meter am rechten oberen Eck vorbei setzte. Kurz darauf bekamen wir den Ball nicht richtig raus, irgendwie gelangte dieser dann zu einem Biesdorfer Stürmer, der links recht frei vor Julian stand, den Ball aber nicht kontrollieren konnte und nur ein Schüsschen auf unser Tor abgab, das Julian entschärfen konnte. In der 9.Minute wurde uns ein Freistoß noch knapp in unserer Hälfte zugesprochen, Florian trat an und brachte den Ball gut in des Gegners Strafraum, leider dort aber an Freund und Feind vorbei ins Toraus. Einen Freistoß auf der anderen Seite kurz darauf traten die Biesdorfer über das Tor, Glück gehabt, denn bei Freistößen aus dieser Entfernung fallen momentan noch viele Tore, weil die Torhüter dann doch noch etwas zu klein für das Großfeldtor sind. Ab der Mitte der ersten Hälfte fanden wir dann mehr zu unserem Spiel und wurden das bessere Team. Zwar lief das Zusammenspiel noch nicht reibungslos, Biesdorf ist ja nun schließlich auch keine Gurkentruppe und blieb gerade mit Kontern immer gefährlich, doch wir sahen nun einige gute Angriffe und erarbeiteten uns dadurch auch unsere Chancen. In der 20.Minute setzte sich Andreas rechts durch und brachte den Ball nach vorn zu Jeremy. Dieser sah Fabian in der Mitte, dessen Weg zum Tor jedoch zugestellt war. Von hinten eilte aber Marco heran, Fabian legte ab und Marco schoss - leider hat er den Ball nicht richtig getroffen, doch auch so hatte der Biesdorfer Keeper leichte Schwierigkeiten, kam gerade so an den Ball und konnte ihn nicht richtig festhalten. Zwei Minuten später leistete sich Dennis S. einen kolossalen Aussetzer: er wollte den zu ihm zurückgespielten Ball recht lässig auf Florian rüber legen, doch dort kam er nie an, ein Gegner ging dazwischen und zog vollkommen allein Richtung Tor. Dort war aber noch Julian, der im richtigen Moment herauskam und den Schuss, welcher allerdings durch den Druck, den Florian und Dennis S. auf den Stürmer ausübten, nicht sonderlich platziert war, parieren konnte. Fünf Minuten vor dem Ende die nächste Chance für uns, Jeremy setzte den linken Außenverteidiger der Biesdorfer so unter Druck, dass dieser den Ball in Silvios Beine spielte. Dieser gab die Kugel sofort zu Fabian weiter, der zentral in Position gelaufen war und aus der Drehung abzog, leider mit falschem Effet, so dass der Ball doch deutlich links am Tor vorbei ging. Und auch die letzte Chance unmittelbar vor dem Pausenpfiff gehörte uns. Diesmal wich Jeremy nach links aus, setzte sich super durch, lief bis zur Grundlinie und brachte mit links (das beidfüßige Training zahlt sich aus!) eine Klasse-Flanke in den Strafraum. Dort stand Silvio vollkommen frei, hatte eigentlich alle Zeit der Welt, versuchte aber den Ball volley zu nehmen und traf ihn dadurch so schlecht, dass er fast noch ins Seitenaus ging. Schade, hier müssen wir noch lernen, in diesen Situationen abgebrühter zu bleiben.

 

Dann war Pause und wir konnten unsere Kicker nur loben. Es war nicht unbedingt ein hochklassiges Spiel und Strafraumszenen waren auf beiden Seiten eher Mangelware, doch nachdem zunächst Biesdorf etwas mehr vom Spiel hatte drehten wir auf und übernahmen ein wenig das Kommando. Leichte Korrekturen wurden angemahnt und vor allem gewarnt, dass die Biesdorfer vermutlich angriffslustiger und bissiger aus der Kabine kommen würden als vorher, wir wollten uns aber nicht hinten rein stellen sondern weiter mutig nach vorn spielen.

 

Anfangs gelang das zwar nicht so gut, doch auch Biesdorf konnte zunächst keine zwingenden Chancen kreieren. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff trat dann der Schiedsrichter das erste Mal mit einer seiner Entscheidungen ins Rampenlicht. Jeremy setzte sich gut über rechts durch, der Biesdorfer Spieler kam nicht richtig hinterher. Kurz vor der Torauslinie grätschte der Gegner dann von hinten hinein, so dass Jeremy fiel. Für uns ein klarer Freistoß, das sah der Schiedsrichter jedoch anders und entschied - zu unserer großen Verwunderung und zugegebenermaßen auch zu unserem Ärger - auf Abstoß. Ärgerlich deswegen, weil man so sehr eigentlich nicht daneben liegen kann, entweder der Gegner trifft den Ball bei diesem Einsteigen nicht, dann gibt es Freistoß, oder er trifft ihn, was von uns nicht zu erkennen war, dann gibt es Ecke. Schade um diese gute Chance. Vier Minuten später dann die Entscheidung, die dem Spiel letztlich die Richtung gab, die wir uns so nie hätten vorstellen konnten. Über links kam Biesdorf zum Angriff, einen Meter außerhalb des Strafraums lief Dennis S. den Ball ab und drückte den gegnerischen Spieler mit angelegtem Arm und vollkommen korrekt zur Seite. Schon der Pfiff überraschte, denn wir sind ja nicht beim Basketball, in dem reiner Körperkontakt verboten ist. Noch kurioser wurde es, als der Schiedsrichter dann auf den Punkt zeigte, war doch das vermeintliche Vergehen nicht im Strafraum. Vollkommen unverständlich war dann aber die Begründung, die der Unparteiische dann auf Nachfrage unserem Kapitän gab: den Elfmeter gab es, weil Dennis schon häufiger seinen Körper eingesetzt hätte. Wie soll man denn das verstehen? Wenn es das erste Mal gewesen wäre, hätte es keinen Strafstoß gegeben? Doch wie immer in solchen Situationen ließ sich der Schiedsrichter nicht umstimmen, ein Biesdorfer Spieler trat an und verwandelte gut und unhaltbar ins rechte obere Eck. Nun waren unsere Spieler natürlich etwas sauer, wir Trainer auch, doch wir versuchten, diese freigesetzte Energie in positive Bahnen zu lenken. Das war aber nicht einfach, denn die merkwürdigen Entscheidungen gingen weiter. Eine Minute nach dem Strafstoß eroberte Marco den Ball, kam von der Seite, traf erst den Ball, dann den Gegner und bekam dafür nicht nur ein Foul gegen sich gepfiffen (vollkommen unverständlich im Vergleich zu dem Foul an Jeremy fünf Minuten zuvor, das nicht mal gepfiffen wurde, obwohl es von hinten geschah) sondern auch die gelbe Karte. Dies führte nun dazu, dass unsere Spieler sich langsam verschaukelt fühlten, was sie noch lernen müssen ist, dass sie die Kritik dann in diesem Moment besser für sich behalten. Fabian gelang dies nicht, also wurde auch er, dies dann sicher zu Recht, mit Gelb verwarnt. Zwei Minuten später aber dann der nächste Aufreger. Biesdorf spielte einen langen Ball über rechts, der Stürmer versuchte den Ball, der dem Seitenaus zustrebte, zu erreichen, Florian kam aus der Mitte und drängte den Stürmer ins Seitenaus ab. Sicher war er dabei nicht ganz sanft, aber auch er kam mit angelegtem Arm und suchte den Körperkontakt, um dann zu drücken. Der Biesdorfer ging zu Boden, stand aber sofort wieder auf, also nichts passiert eigentlich. Der Schiedsrichter pfiff Freistoß, auch damit kann ich leben. Doch dann zückte er die rote Karte gegen Florian und das war ein absoluter Witz. Er war vorher nicht verwarnt worden, ist hier hart, aber nicht übermäßig hart, wie der Schiedsrichter das im Spielbericht vermerkt hat, in den Zweikampf gegangen. Freistoß ist okay, vielleicht sogar gelb, aber rot war das nie und nimmer. Das hat unser Co-Trainer dem Schiedsrichter am Rand auch deutlich gesagt, verbunden mit der Frage, was ihn dazu bringe, dieses Spiel hier so zu pfeifen. Vollkommen unnötig, denn es war bis dahin ein hartes, dynamisches, aber spannendes und faires Spiel auf beiden Seiten. Doch auch diese Entscheidung nahm er natürlich nicht zurück. Nun mussten wir also zu zehnt weiterspielen und dabei ausgerechnet auf Florian verzichten. Also stellten wir auf Dreier-Kette in der Abwehr um und versuchten weiter zu spielen, noch lagen wir ja nur mit einem Tor hinten. Allerdings wuchs die Wut bei unseren Spielern - zu Recht -, dazu macht ein Spieler weniger in der C-Jugend sehr viel aus. Trotzdem hielten wir ganz gut dagegen und ließen nicht allzu viele Chancen der Biesdorfer zu. Bis zur 55.Minute, in der die Gäste nach einer Ecke per Kopf zum 0:2 trafen. Trotzdem kämpften unsere Kicker weiter und versuchen alles, um sich Chancen zu erarbeiten. Leider klappte das nicht, denn nur zwei Minuten nach dem zweiten Gegentreffer setzte der Schiedsrichter seiner Leistung die Krone auf. Ein Angriff von uns blieb in der Biesdorfer Abwehr hängen, die den Ball ins Mittelfeld klärte. Ein Biesdorfer Spieler und Marco sprinteten beide Richtung Ball, dabei kam es zu einem Kontakt, der Biesdorfer fiel. Klare Sache, Freistoß, soweit so gut. Doch, man konnte es kaum glauben, der Schiedsrichter zückte erneut die rote Karte. Nicht zu fassen und eine Entscheidung, die nicht nur bei uns sondern auch bei den Biesdorfer Trainern Kopfschütteln auslöste. Nun waren wir also noch zu neunt und damit war das Spiel natürlich gelaufen. Unsere Kicker zeigten enormen Einsatz, wir kamen auch noch zu ein bis zwei Chancen, doch die Fortunen hatten nun natürlich leichtes Spiel und nutzten das mit dem 0:3 in der 58.Minute. Die letzten Minuten konnten wir jedoch weitere Gegentreffer verhindern - einer wurde, in unseren Augen richtigerweise, wegen Abseits aberkannt. Doch auch in diesen letzten Minuten stand immer wieder der Unparteiische im Mittelpunkt, denn nun pfiff er plötzlich komplett anders herum. Es schien, als wolle er etwas wieder gut machen und pfiff Freistöße für uns, die den Biesdorfern gebührten. Das brachte uns nun aber auch nichts mehr und so waren wir froh, als er das letzte Mal pfiff und das Spiel pünktlich beendete.

 

Fazit: Hier kommen ja meist die versöhnlicheren Töne und damit wollen wir auch beginnen. Ein Riesen-Lob an all unsere Spieler, die bis zum Ende gekämpft haben und nach dem Spiel ganz schön kaputt waren. Einmal konnten wir nur wechseln, viele haben durchgespielt, und das eine geraume Zeit in Unterzahl, die letzte Viertelstunde sogar mit zwei Mann. Dass wir unter diesen Umständen das Spiel nicht gewinnen können, war klar. Doch bis zu dem Zeitpunkt, als der Schiedsrichter mit diesen bizarren Entscheidungen in das Spiel eingegriffen hatte, waren wir absolut gleichwertig, möglicherweise sogar besser. Ich denke, dass wir hier mindesten einen Punkt hätten holen können.

Doch es sollte nicht sein und ich muss einfach nochmal zu dieser Leistung des Unparteiischen kommen. Ich habe selbst genug Spiele gepfiffen, um zu wissen, dass es nicht immer ganz leicht ist. Und ja, ich gestehe Schiedsrichtern Fehler zu, wenn sie Abseits, Handspiel oder auch ein Foul nicht richtig sehen, von Einwürfen für die falsche Mannschaft will ich gar nicht reden. Dazu mag es immer einfach sein, die Schuld für eine Niederlage beim Schiedsrichter zu suchen (gerne auch, wenn man zweistellig verloren hat), weswegen ich mich gerade in den Berichten mit Kritik am Schiri meist sehr zurückhalte. Aber wenn man zu so einem Derby kommt, und das ist es in der C-Jugend nun mal, kann man nicht in entscheidenden Situationen so dermaßen falsch liegen. Das ärgerliche daran ist v.a., dass die Spieler bestraft werden, nun wahrscheinlich sogar gesperrt werden und der Schiedsrichter trotz dieser Leistung und Entscheidungen, die er auf der gesamten Sportanlage exklusiv hat, keine "Strafe" zu befürchten hat. Wir Trainer und die Spieler sollen immer ruhig bleiben und Schiedsrichter-Entscheidungen akzeptieren, das fällt bei solch abwegigen Entscheidungen aber schwer. Erst Recht, wenn sie, so wie hier, nun wirklich das Spiel entschieden haben. Ein Elfmeter, zwei rote Karten, das in einem Spiel, das vollkommen offen war, im Gegenzug für Trikotziehen kein gelb, das kann man einfach nicht mehr unparteiisch nennen. Und das bei einem Spiel in der 2.C-Jugend. In der Bezirksklasse!! Hier geht es nicht um Meisterschaften oder die Champions-League. Jeder hat das Recht auf sein Hobby, aber meiner Meinung nach ist jemand, der sich dermaßen profilieren möchte, und so sah mir das aus, als Schiedsrichter auf dem Fußballplatz falsch. Nun können die Gegner nichts dafür und wissen diese Situation wohl auch einzuschätzen, gerade die Spieler waren nach dem Spiel sehr fair, vielen Dank dafür. Doch mir wäre eine sportliche Entscheidung lieber gewesen und wir hoffen, dass wir diese dann im Rückspiel erleben können. Schauen wir mal, wer dann pfeift, aber eins ist klar: es kann nur besser werden.

Wir haben jetzt erst mal Pause und dann geht es am 9.11. mit dem nächsten Pflichtspiel bei Türkiyemspor weiter. Bis dahin wissen wir wohl auch, was diese roten Karten für Folgen haben werden. Hoffen wir auf ein entspannteres Spiel ...


NACHTRAG: Der Sonderbericht des Schiedsrichters setzte dem Ganzen die Krone auf. Aufgrund dieses Sonderberichts gab es ein Strafangebot von 4 Spielen Sperre für Florian und sage und schreibe 8 Spielen Sperre für Marco (der Schiedsrichter beschrieb eine brutale Tätlichkeit!!). Natürlich haben wir Einspruch eingelegt, so dass es zur mündlichen Verhandlung kam. In dieser gelangte das Gericht dann zur Ansicht, dass es sich bei beiden Fouls wohl nicht um rotwürdige Vergehen gehandelt hat. Damit müssen beide Kicker nur die automatische Sperre für 1 Pflichtspiel hinnehmen (das ist so festgeschrieben und dagegen kann man auch nichts machen), diese haben sie schon abgesessen und dürfen damit wieder mitwirken.

 

Tore: 0:1 (43./11-Meter), 0:2 (55.), 0:3 (58.)