19.10.2013

 

Drei Punkte aus Nordberlin entführt

 

 

Spieler: Julian, Florian, Kevin R., Elias, Fabian, Marco, Moritz, Jerry, Anton, Jeremy, Djambulat

 

Ziemlich früh mussten wir los, um lange vier Wochen nach dem letzten Pflichtspiel pünktlich in Tegel anzukommen. Nachdem wir unsere Autos in der Marzahnstraße geparkt hatte, wussten wir schon, bei diesem guten Omen kann heute doch eigentlich gar nichts schief gehen. Doch darauf wollten wir uns natürlich nicht verlassen. Wie schon am letzten Spieltag, als wir auf den SSV Köpenick-Oberspree trafen, wartete mit dem Nordberliner SC auch diesmal ein bis dahin ungeschlagenes Team auf uns. Und wie gegen Köpenick-Oberspree wollten wir uns davon natürlich nicht beeindrucken lassen und unser Spiel aufziehen.

Dies gelang nach dem Anpfiff bei bestem Fußballwetter ganz gut, von Anfang an war jedoch auch zu sehen, dass unsere Gegner, wenngleich zumeist jünger, doch in der Lage waren, einen guten Ball zu spielen, so dass Vorsicht angebracht war. Nach 6 Minuten durften wir trotzdem das erste Mal jubeln, nach einer Kombination von Marco und Fabian kamen wir zum Abschluss, der gegnerische Torhüter konnte den ersten Schuss noch abwehren, doch dann stand Elias richtig und drückte den Ball zum 0:1 über die Linie. Im Anschluss sahen wir weiter ein ganz gutes Spiel unserer Jungs, wobei spielerisch heute deutlich Luft nach oben blieb, doch der Einsatz stimmte. In der 10.Minute bekamen wir einen Handneunmeter zugesprochen, eine glasklare Entscheidung, die den jungen Schiedsrichter jedoch ab sofort in den Fokus der Heim-Fans rücken sollte. Florian trat an, aber wie so häufig versagten die Nerven, so dass der genau in die Mitte geschossene Strafstoß vom Torhüter der Nordberliner entschärft werden konnte. Zwei Minuten später gab es nach einem Foul Freistoß für uns mittig vor dem Tor, Marco schlenzte den Ball aus ca. 15m Entfernung jedoch knapp am linken oberen Eck vorbei. Defensiv standen wir relativ gut, so dass sich richtig gute Chancen für den Nordberliner SC nicht ergaben. Nach vorn setzte Fabian in der 18.Minute zu einem tollen Solo an, ließ dabei die Gegner stehen wie Slalomstangen, doch der Abschluss gelang nicht. Diesmal stand Djambulat aber richtig und nutzte den Abpraller, um auf 0:2 zu erhöhen. Diese Szene war irgendwo jedoch symptomatisch für unser gesamtes Spiel heute. Wir sahen einige gute Szenen, doch die letzte Aktion, der letzte Pass, der letzte Schuss ging dann eben doch zu oft schief. Dazu wirkten die Gegner, auch wenn wir in der ersten Hälfte insgesamt überlegen waren, doch meist etwas wacher, reagierten meist etwas schneller. Das rächte sich dann in der 23.Minute, einen Schuss der Gastgeber konnte Julian gerade noch zur Seite abwehren, doch dort war dann eben ein gelber Spieler schneller, erreichte den Ball, bevor dieser ins Toraus trudelte und chippte ihn in die Mitte, dort reagierte ebenfalls ein Stürmer der Gastgeber schneller und köpfte zum 1:2-Anschlusstreffer ein. Nun witterten die Gastgeber natürlich Morgenluft und legten noch eine Schippe drauf, doch bis zur Halbzeit passierte nichts mehr.

 

In der Pause warnten wir unsere Spieler. Insgesamt waren wir womöglich das bessere Team, doch die Jungs des Nordberliner SC waren in unseren Augen jederzeit in der Lage, hier nachzulegen. Also wollten wir weiter mutig nach vorn spielen, um vielleicht noch das eine oder andere Tor nachzulegen und so die nötige Sicherheit zu erhalten.

 

Nach der Pause entwickelte sich rasch ein Spiel mit offenem Visier. Zunächst hatten noch wir mehr vom Spiel, in der 37.Minute zeigte Fabian erneut ein gutes Solo, schloss jedoch genau auf den Torhüter ab. Eine Minute später hatte Djambulat eine gute Chance, doch auch diese konnte der gegnerische Torhüter souverän entschärfen. Auch Elias, der nach einem schönen Einzel von Kevin R. und anschließender Kombination links in Szene gesetzt wurde, scheiterte am Torhüter genauso wie in der 39.Minute Jeremy mit einem Kopfball. Nun kam der Nordberliner SC immer mehr auf und erlangte immer mehr Zugriff aufs Spiel. Einige Male musste nun Julian eingreifen, v.a. über ihre linke Angriffsseite kombinierten sich die Gastgeber immer wieder vor unser Tor. Die Trainer am Rand sahen es schon kommen, bei unseren Spielern war zwischendurch jegliche Konzentration weg und in der 49.Minute war es dann soweit. Einen Abstoß vom Tor unserer Gegner wollte Kevin abfangen, der Ball rutschte ihm jedoch über den Schlappen so dass sein Gegenspieler, den er für diesen Abfangversuch allein gelassen hatte, vollkommen frei auf Julian zulief und das 2:2 erzielte. Nun war hier alles drin, auf beiden Seiten rollten die Angriffe aufs Tor, den Torhütern war nun bestimmt nicht mehr kalt. In der 58.Minute zog Djambulat dann über links nach Zuspiel von Fabian in die Mitte und sah rechts den völlig freistehenden Jerry. Dieser konnte sich den Ball noch kurz vorlegen und verwandelte dann mit links zum 2:3 ins Eck, da war der gegnerische Torhüter machtlos. Nun hieß es noch, die letzten Minuten zu überstehen, dies gelang und wir fuhren zwar keinen überzeugenden, in unseren Augen insgesamt jedoch verdienten Sieg ein.


Fazit:
Zunächst mal ein Riesenkompliment an die Spieler des Nordberliner SC, sie waren ja nun zumeist jünger, forderten uns jedoch so einiges ab. Unser Spiel war heute eher von Einsatz und Kampf denn von spielerischen Highlights geprägt. Wenn wir unsere Chancen etwas konsequenter genutzt hätten, dann hätten wir hier vielleicht nicht so lange zittern müssen. Dazu war das Spiel relativ hitzig, der junge Schiedsrichter traf dabei sicher die eine oder andere Fehlentscheidung, doch erstens glichen sich diese aus und zweitens waren keine spielentscheidenden Szenen dabei. Und ganz klar ist: auch Schiedsrichter müssen lernen, so wie unsere Jungs auf dem Platz. Deswegen sah ich die häufigen Zwischenrufe der Nordberliner Eltern sehr kritisch, die Szene nach dem Schlusspfiff, bei der ein Vater der Gastgebermannschaft dem Schiedsrichter nahelegte, sich ein anderes Hobby zu suchen, war dann einfach nur noch daneben. Positiv war, dass man nach dem Spiel noch miteinander redete, seine Meinung austauschte und damit auch die Gemüter wieder etwas herunterkühlen konnte. So hoffen wir auf ein spannendes Spiel in der Rückrunde in vielleicht etwas entspannterer Atmosphäre, wünschen den Nordberlinern viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben und wir konzentrieren uns nun auf unser nächstes Spiel beim SSC Südwest. Ein bisschen Steigerung im spielerischen Bereich wäre wichtig, um die nächsten Punkte einzufahren und weiter oben anzugreifen.

 

Tore:  0:1 Elias (6.), 0:2 Djambulat (18.), 1:2 (23.), 2:2 (49.), 2:3 Jerry (58.)

 

Florian verschießt Hand-Neunmeter (10.)